Rekonstruktion der Sporthalle von Großnaundorf



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Die Gemeinde Großnaundorf beabsichtigte bereits 2014 die Haus-haltsplanung 2015 so aufzustellen, dass umfängliche Sanierungsarbeiten an der Turnhalle mit Fördermitteln durchgeführt werden sollen. Das Hauptanliegen lag in der Verbesserung der Sanitäranlagen. Nach jetzigem Standard wären die Raummaße zu gering, so dass mit einem Anbau zu rechnen war. Wir gingen von max. 400.000 € Kosten aus einschließlich neuen Fenstern und Erneuerung des Parketts. Eine Finanzierung in dieser Größenordnung konnte die Gemeinde Großnaundorf nur mit Fördermitteln und Kredit stemmen.
Kreditaufnahmen sahen wir nicht kritisch, da wir vor den Investitionen eine Verschuldung von 125,00 €/EW hatten. Der gesetzliche kritische Richtwert liegt bei 850,00 €/EW.
Bei derzeitigen Zinstief halten sich bei einer Kreditaufnahme die Nachfolgekosten in Grenzen.
Der Fördermittelantrag musste bis 30.09.2014 bei der Sächsischen Aufbaubank Dresden (Sportförderung) eingereicht werden. Schnell wurde bekannt, dass dieser Antrag so nicht bewilligt werden kann, nur unter dem Aspekt einer energetischen Sanierung.
Wir wollten kein zurück, denn wir wussten dass nun wesentliche Mehrkosten auf die Gemeinde zukommen. Damit verbunden waren die Heizungsumstellung, die Dachsanierung, und eine Wärmedämmung mit neuer Fassade.

Der Gemeinderat entschied an dieser Schwelle genau richtig, die Maßnahme dennoch durchzuführen. Die Berechnungen dazu waren Anlass genauso zu verfahren.
Bei einer doch schon abgespeckten Planungsversion kamen wir bei 878.000,00 Euro Baukosten an.

Nach Vorlage einer zu erarbeitenden Sportkonzeption erging der Gemeinde Großnaundorf der Bewilligungsbescheid vom 18.06.2015 in Höhe von zugesagten 392.482,81 Euro Fördermitteln.
Damit war der Weg frei, mit der Baumaßnahme zu beginnen.
Der nächste Schritt lag in der Kreditgenehmigung durch die Rechtsaufsichtsbehörde beim Landratsamt Bautzen für den gemeindlichen Eigenanteil.


Es dauerte nicht lange und es kam alles anders als gedacht.
Der Bedarf an Kinderbetreuung in der Kita „Kleine Strolche“ wurde über Nacht so hoch, dass wir ganz schnell entscheiden mussten, ob wir anbauen oder mit einem Container eine Zwischenlösung schaffen.
Das hatte als Pflichtaufgabe natürlich Vorrang und diese Kosten von 417.000 Euro konnten auch nur mit Kredit finanziert werden.
Also erhielt die Gemeinde Großnaundorf mit der Haushaltsplanung 2015 erst die Kreditgenehmigung nur für den Kindergarten in Höhe von 155.000 Euro.
Wir bauten so schnell es ging und waren auch zum 31.08.2015 mit dem Kindergartenbau fertig.
Nun war Eile geboten, den Turnhallenbau umzusetzen und die benötigten Kreditmittel zu erwirken.
Der Kampf zur Kreditgenehmigung ging in eine schwere Runde. Umgehend wurde dazu ein Nachtragshaushalt 2015 erstellt, welcher am 24.08.2015 mit einer Kredithöhe für die Turnhalle von 420.000 Euro genehmigt wurde.
Nun machte sich wieder ein finanzielles Problem auf durch den Kita-Erweiterungsbau. Es waren gleich 80 Kinder statt wie in der Vergangenheit 60 Kinder zu betreuen. Die Landeszuschüsse dafür kommen erst wesentlich später und die Gemeinde musste in Vorleistung gehen.
Das war auch der Grund (Verschlechterung der liquiden Mittel) dass die Rechtsaufsicht beim LRA Bautzen nicht stattgab mit den Ausschreibungen für den Turnhallenbau beginnen zu können. Bauverzögerungen lagen von einem halben Jahr vor, die Wintermonate gab es zu überbrücken und eher konnten wir den Nachweis zur Verbesserung der Finanzmittel nicht nachweisen.


Probleme machten sich auf wie:

  • Bekommen wir genügend Angebote bei Ausschreibungen?
  • Wo werden im Frühjahr 2016 die Baupreise liegen?
  • Vereinbaren sich die Baupreise lt. Angeboten mit den beantragten Kosten bei den Fördermitteln?
  • Geht die Bewilligungsbehörde solange mit, den Bewilligungszeitraum bis zur Fertigstellung zu verlängern?
  • Was kommen für Zinsen auf die Gemeinde zu, wenn wir die Fördermittel abrufen müssen und die Baurechnungen fehlen?


Nichtzuwendungsfähige Kosten lagen bei 93.050,91 Euro welche überwiegend im Planungskostenbereich lagen.
Mehrmals wurde der Bewilligungszeitraum für Fördermittel verlängert, letztmalig bis zum 31.08.2017.
Die Fertigstellung lag zum 31.07.2017 vor.
Erst nach Vorlage geprüfter offener Schlussrechnungen können wir einen Schlussstrich ziehen und feststellen, ob wir innerhalb der veranschlagten Kosten liegen.
Es zeichnen sich trotzdem schon Mehrkosten wegen umfänglicher Nachträge ab, welche mit Fördermitteln nachträglich zu beantragen sind.
Die Finanzmittel für die dazugehörigen Außenanlagen sind begrenzt, der Auftrag zur Fertigstellung kann noch nicht erfolgen. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme müssen erst bekannt sein. Danach wird weiter entschieden, was geht und was nicht.

Im Zuge der Heizungsumstellung Turnhalle von Öl auf Gas konnte über das neue Konjunkturpaket III „Brücken in die Zukunft“ gleichzeitig für 28.000,00 Euro Baukosten (75 % Förderung) die Heizung auch im ehemaligen Schulgebäude umgestellt und finanziert werden.



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Wir hoffen, dass unsere Bürger mit dem Tag der offenen Tür am Sonntag, den 30.07.2017 mit der neusanierten Turnhalle einen positiven Eindruck hatten, wir die Probleme schnell vergessen wollen und uns für die Zukunft wünschen, dass die Bürger und vor allem unsere Sportvereine diese schöne neue Halle nutzen. Der größte Lohn unserer gemeinsamen Arbeit würde mit der neuen Turnhalle gekrönt, wenn eines Tages auch wieder Schüler einer Großnaundorfer Schule voller Begeisterung in dieser Einrichtung Sport treiben.

Also auf zu neuen sportlichen Betätigungen, die Voraussetzungen hat die Gemeinde Großnaundorf mit der umfänglichen Turnhallensanierung geschaffen.


Auf ein bewegtes Wiedersehen in unserer Sporthalle! - Monika Berndt (stellv. FBL Finanzen)

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